Arteriosklerose

Arteriosklerose – „der Mensch ist so alt wie seine Gefäße“

wusste schon der Arzt Rudolf Virchow im 19. Jahrhundert zu berichten. Unsere Gesundheit hängt zum großen Teil davon ab, wie unsere Arterien bzw. das komplette Gefäßsystem beschaffen sind. Die Folge von bindegewebsverhärteten Gefäßen (Arteriosklerose) kann gravierend sein. Der Begriff Arteriosklerose ist ein Sammelbegriff für Arterienveränderungen der chronischen und der degenerativen Art.

Ablagerung und Verengung einer Arterie - Arteriosklerose

Ablagerung und Verengung einer Arterie

In den meisten Fällen wird Arteriosklerose mit Arterienverkalkung gleichgesetzt.Es gibt aber auch durch Entzündungen ausgelöste Ursachen für eine Erkrankung.

Die Verkalkung ist eine Folge durch die Schädigung der innersten Wand der Blutgefäße. Mit der Zeit lagern sich dort Fette, Bindegewebe und Kalk ab.

Bisher trat diese Erkrankung eher mit zunehmenden Alter auf. Durch die veränderten Lebensbedingungen, sind aber immer mehr Kinder und Jugendliche betroffen.

Da sich die Krankheit schleichend entwickelt, wird sie oft erst sehr spät erkannt. In westlichen Ländern ist die Arteriosklerose für ca. 50% der Todesfälle verantwortlich, sie betrifft häufiger Männer als Frauen.

Wie entwickelt sich eine Arteriosklerose?

Die Arterien transportieren das sauerstoffreiche Blut vom Herzen zu den Organen. Auch die Muskeln und das Gewebe werden so gut versorgt. Normalerweise sind Adern dehnbar, flexibel und sehr biegsam. Sie halten unseren Blutdruck dadurch stabil. Je nachdem wie unsere Belastung gerade ausfällt, dehnen oder verengen sie sich und regeln so den Blutdurchfluss. Die Schlagader besteht aus drei Schichten, wobei die dritte Schicht an der Strömungsseite der Arterie sehr dünn und leicht verletzlich ist und wichtige Aufgaben hat. Sie ist z.B. für die Abwehr von Bakterien und Viren und die Bildung neuer Blutgefäße zuständig. Die Zellen dieser Schicht reagieren auf kleinste Veränderungen des Blutstromes.

Wird nun diese Innenwand der Blutgefäße verletzt, lagern sich Blutfette, Kalk, Bindegewebe und Blutgerinnsel in den Gefäßwänden ab und stören auch den Stoffwechsel dieser Innenwand. Diese Ablagerungen werden als Plaques bezeichnet. Dieser Prozess bedingt, dass die Gefäßwände dicker und unflexibler werden, die innere Gefäßöffnung verschließt sich allmählich und es kommt zu Durchblutungsstörungen. Besonders betroffen sind meist Gefäßregionen am Hals, im Gehirn, am Herzen, im Becken und an den Beinschlagadern. Die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ist dann oft nicht mehr ausreichend. Gefäßverzweigungen sind anfällig für diese Vorgänge, mit der Folge dass die Gefäße weiter verengen und ihre Elastizität verlieren. Fließt das Blut nicht mehr in seiner optimalen Geschwindigkeit, kann sich aus Blutplättchen ein Pfropf bilden und sich an die Plaques binden. Dann droht ein kompletter Verschluss und führt somit zum Infarkt. Leistungsschwäche, Müdigkeit und Organstörungen sind weitere Folgen der verminderten Versorgung durch verstopfte Gefäße.

Symptome der Arteriosklerose

Die chronische Gefäßkrankheit betrifft immer den ganzen Körper. Sie entwickelt sich über einen sehr langen Zeitraum und wir sollten deshalb auf Symptome achten. Sie zeigt sich dort zuerst, wo die Schädigung am stärksten ist. Durchblutungsstörungen in den Beinen zeigen sich als Muskelschmerzen beim Gehen. Die Beine schmerzen und der Betroffene bleibt stehen, bis der Schmerz nachlässt. Da dies oft vor Schaufenstern geschieht, nennt man diese Art der Arteriosklerose auch „Schaufenster-krankheit“.

Bei einer Verengung im Herzen, wird der Betroffene kurzatmig mit Schmerzen im Brustkorb, evtl. der linken Schulter, im Oberbauch oder im Rücken. Durch eine Durchblutungsstörung der Arterie in der Netzhaut kann auch das Auge betroffen sein und zu Sehstörungen führen. Treten im Gehirn Durchblutungsstörungen auf, kann sich dies durch Schwindelgefühle, Müdigkeit, Seh-, Hör- oder Schlafstörungen äußern.

Sind die Nierengefäße betroffen, weisen Symptome auf eine eingeschränkte Nierenfunktion und Bluthochdruck hin.

Schreitet die Krankheit voran, verstärken sich die Symptome. Herzinfarkte und Schlaganfälle können schlimmstenfalls die Folge sein.

Wie entsteht die Arteriosklerose?

Die Arteriosklerose ist eine Erkrankung, bei der viele Faktoren zur Entstehung eine Rolle spielen. Warum sie sich entwickelt, lässt sich bis heute noch nicht ganz genau sagen. Die genetische Disposition spielt eine Rolle auch der Alterungsprozess bringt seinen Teil ein und es gibt einige Anhaltpunkte für Risikofaktoren zur Entstehung der chronischen Gefäßkrankheit.

Die Wirkung freier Radikale auf den Organismus hat dabei ihren Anteil, diese wird begünstigt durch einige Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Rheuma, Schadstoff-belastungen wie Rauchen oder Schwermetalle, Übergewicht, Bewegungsmangel, Fettstoffwechselstörungen, Hormonveränderungen, Stress, Vitalstoffmangel, hoher LDL Cholesterinwert u.a.

Weil Frauen vor den Wechseljahren mit einen „Gefäßschutz“ aus Hormonen versehen sind, tritt die Krankheit öfter bei Männern auf. Dieser Schutz besteht aber nach den Hormonveränderungen durch die Wechseljahre nicht mehr.

Dank der modernen Untersuchungsmethoden können Gefäßerkrankungen heute sehr frühzeitig z.B. durch Ultraschall nachgewiesen werden. Die Naturheilkunde bietet viele pflanzliche Heilmittel um Krankheitsverläufe zum Besseren zu wenden. Nicht zuletzt kann man über eine ganzheitliche Ernährung und vernünftige Lebensweise sehr viel für seine Gesundheit tun, wenn man um die Zusammenhänge weiß.

Wie wird die Arteriosklerose behandelt?

Wie eine Behandlung genau aussieht, hängt von dem Ausmaß der Gefäßverengung und damit möglichen Problemen ab. Grundsätzlich wird man bei  einer Arteriosklerose Medikamente oder eine Operation als Mittel der Wahl in Betracht ziehen. Grunderkrankungen die das Risiko für eine chronische Gefäßerkrankung nach sich ziehen, müssen natürlich behandelt werden. Dazu gehört Diabetes mellitus oder chronisches Nierenversagen. Blutdruck- und cholesterinsenkende Mittel können das Risiko auf eine Gefäßerkrankung senken, haben aber auch Nebenwirkungen.

Durch eine Veränderung der Lebensweise kann viel erreicht werden. Eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung hilft auf jeden Fall ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen bzw. ist als Präventivmaßnahme unschlagbar. Übergewichtigen Betroffenen hilft es Abzunehmen, auch eine cholesterinsenkende Diät kann für den einen oder anderen Menschen hilfreich sein. Auf Rauchen zu verzichten mag schwerfallen, ist aber ein absolut wichtiger Beitrag für die Gefäßgesundheit.

Mögliche Alternativen im Bereich der Naturmedizin können ebenfalls in Betracht gezogen werden, um Nebenwirkungen von Medikamenten zu vermeiden oder zu reduzieren. In der Zeitschrift „Natur und Medizin“ vom Juni 2017 las ich über Dr. Johannes Wilkens, der gute Erfahrungen im Bereich der homöopathischen-anthroposophischen Therapie gesammelt hat. Es war möglich Plaques  in den Gefäßen zu verringern, ebenso konnten Cholesterinwerte gesenkt werden. Studien die seine Erfolge bestätigen gibt es aber noch nicht.

Es gibt auch den Ansatz die Arteriosklerose dort zu behandeln, wo das Problem entstanden ist. In der Innenwand der Gefäße. Die Nährstoffversorgung kann dort wieder hergestellt werden und die Entzündungsprozesse aufgehalten. Dafür bedarf es einer Entgiftung und der Versorgung per Infusion mit nötigen Vitalstoffen des Zellstoffwechsels. Dazu gehören Mineralien und Spurenelemente, Gluthathion, Vitamin D und bestimmte Hormone. Der Status der vorhandenen Nährstoffe sollte  von einem Therapeuten erstellt und danach die individuell nötigen Maßnahmen festgelegt werden.

Was kann die Phytotherapie zur Prävention bieten?

Knoblauch der Gefäßschutz

Ein sehr guter Schutz für die Gefäße bietet Knoblauch, denn dieser kann Prozesse des Alterns in den Gefäßen verringern. Damit nicht genug verbessert er die Eigenschaft des Blutes zu fließen, dabei erweitert er Gefäße und trägt durch diese Entspannung zu einem normal hohen Blutdruck bei. Knoblauch wirkt sich auch günstig auf die Blutfettwerte aus und ist somit eine hervorragende Vorbeugung gegen Gefäßerkrankungen.

Weißdorn Kräftigung für Herz und Gefäße

Der Weißdorn ist bekannt für seine herzstärkende Wirkung und fördert ebenso die Durchblutung in den Gefäßen. Es hat sich gezeigt, dass Weißdornextrakte die Kraft des Herzens zur Kontraktion fördert und die Durchblutung auch der Herzkranzgefäße, sowie des Herzmuskels anhebt. Dies hat zur Folge, dass der Widerstand in den Gefäßen abnimmt und die Sauerstoffversorgung verbessert wird. Die Verordnung von Weißdornpräparaten wird individuell vom Arzt oder Therapeuten festgelegt.

Artischockenextrakt für Herz und Kreislauf

Der Extrakt der Artischocke hilft Ablagerungen in den Gefäßen aufzulösen und abzubauen. Eine weitere besondere Eigenschaft verhilft zum Abbau des Zuviels an Cholesterins, ganz ohne Nebenwirkungen. Ihre starke Auswirkung auf den Leber/Gallebereich, führt zur besseren Verdauung von Fetten. Außerdem hat es ein starkes antioxidatives Potenzial und verringert die Umwandlung von LDL-Cholesterin in eine schädliche, oxidierte Form. Man nimmt an, das diese schädliche Variante des Cholesterins stark mit verantwortlich ist für die Entwicklung einer Arteriosklerose. Die Wirkstoffe der Artischocke eignen sich sehr gut zur Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen.

Artischockenextrakt kann – ganz ohne Nebenwirkungen – den Cholesterinspiegel senken.

Ginkgo biloba unterstützt die Durchblutung der Beine

Die Wirkstoffe des Ginkgo biloba sind gut erforscht und verbessern den Blutfluss, durch ihre gerinnungshemmenden Eigenschaften. Deshalb wird er besonders im Bereich der „Schaufensterkrankheit“ eingesetzt. Das Gehirn profitiert ebenfalls von der Wirkung des Ginkgos, wenn Symptome wie Schwindel, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Kopfschmerzen und Sausen in den Ohren auftreten, welche ihre Ursache in Gefäßverengungen in den Hirnarealen haben. Bei der Art von Demenz, die ihren Ursprung in der Verengung von Gefäßen hat, kann Ginkgo den Hirnzellen einen gewissen Schutz bieten. Eine Dauermedikation sollte nur mit einem Arzt abgestimmt werden, da Langzeiteinnahmen zu höheren Blutungsneigungen führen können.

Eine gute Nährstoffversorgung ist ebenfalls sehr hilfreich, vor allem im Bereich der B-Vitamine sollten wir uns gut eindecken. Am besten natürlich mit frischen Lebensmitteln. Dafür essen sie am besten auch noch Walnüsse, Haferflocken oder Vollkornweizen, denn diese Lebensmittel enthalten L-Arginin, welches ebenfalls dazu beiträgt, es gar nicht erst zu Ablagerungen in den Gefäßen oder zu Entzündungen kommen zu lassen.

Was kann sonst noch helfen?

Falls es nicht kontraindiziert ist, ist eine durchblutungsfördernde Kneipptherapie eine gute Sache. Sie kann einer Arteriosklerose vorbeugen und wirkt senkend auf den Blutdruck. Die Gefäße lernen durch den Kältereiz sich zusammen zu ziehen und verbessern daraufhin die Durchblutung.

Eine Ernährungsumstellung kann Teil des vorbeugenden Programms sein. Gefäße und das Herz lassen sich durch Ernährung stärken. Orientieren sie sich dabei an der Mittelmeerkost: viel Gemüse, Salat, wenig Fleisch, fette Fische, Nüsse, Saaten, Obst und Hülsenfrüchten. Verwenden sie Olivenöl und nur wenig tierisches Fett. Für Salate oder Müslis empfehlen sich Öle mit Omega-3-Fettsäuren, wie z.B. Soja-, Lein-, Walnuss-, und Rapsöl, welche besonders für die Ernährung des Gehirns wichtig sind. Sie wirken entzündungshemmend, herzschützend und blutdrucksenkend – besser geht’s nicht. Tierische Produkte auch Milchprodukte sollten sie nur in kleinen Mengen verzehren. Kochen sie selber, dann wissen sie, was sie was drin ist. Verzichten Sie weitgehend auf stark verarbeitete Lebensmittel. Sie enthalten in der Regel gehärtete Fette und Transfettsäuren. Ein wesentlicher Faktor für die Verhärtung und Verkleisterung der Blutgefässe. Ein Apfel am Tag …schützt ihre Arterien!

Tatsächlich bringt die Veränderung der Lebensgewohnheiten viel, dies ist gut dokumentiert. Die gute Nachricht ist: wir haben selber viel in der Hand, wenn wir frühzeitig beginnen uns auf unsere Gesundheit zu besinnen und dafür etwas zu tun.

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Hinweis:
Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verwendet werden. Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.