Gute Ernährung für die Bandscheiben

Kann eine gute Ernährung die Bandscheiben schützen?

Das Thema Ernährung rückt immer mehr in den Fokus. Vor allem die Fragen was eine gesunde Nahrung bedeutet und welche Vitalstoffe wirklich nötig sind. Über eine spezielle Versorgung der Bandscheiben wird in der Regel jedoch nicht nachgedacht, es sei denn, etwas Schlimmes passiert wie beispielsweise ein Bandscheibenvorfall.

Bandscheiben

Gute Ernährung für die Bandscheiben

Präventive Maßnahmen ermöglichen es, die Bandscheiben stabil und flexibel zu halten. Dafür braucht es ein wenig Fachwissen, wie die Bandscheiben im Geflecht von Sehnen, Muskeln, Knochen und Knorpel funktionieren. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die beste vorbeugende Medizin für die Bandscheiben ist Bewegung.

Die Tatsache, dass sich die meisten Menschen zu wenig bewegen, kann man an der Zahl der Patienten mit Rückenproblemen ablesen. Zur mangelnden Bewegung gesellt sich meist auch noch eine Fehlhaltung, die sich in der Form der Wirbelsäule widerspiegelt. Selbstverständlich wirkt sich eine Überlastung ebenfalls negativ auf die Bandscheiben aus, denn viele Menschen müssen schwer körperlich arbeiten. Zudem gibt es noch einige nicht so beachtete Einflüsse, die sich stark auf die Bandscheiben auswirken können.

Die Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ermöglicht uns Menschen den aufrechten Gang. Dafür spielen eine ganze Menge Faktoren eine Rolle. Verflechtungen von Wirbelkörpern mit Muskeln, Sehnen, Bändern und Bandscheiben sind daran beteiligt. Die Wirbelsäule festigt den Rumpf und verhilft zu einer großen Beweglichkeit. Sie hat zwei Krümmungen, die dazu dienen, Beschädigungen die durch Sprünge, beim Fallen oder durch Stöße entstehen können, zu kompensieren. Beweglich sind die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Insgesamt besteht die Wirbelsäule aus 24 Wirbeln. Davon gehören sieben zum Hals, zwölf zur Brust und fünf zu den Lendenwirbeln. Am Ende der Säule finden sich noch das Kreuz- und das Steißbein.

Die Wirbel bilden einen Wirbelkanal, denn sie sind innen hohl. Darin liegt das Rückenmark, das besonderen Schutz braucht. Die Verbindung der Wirbel funktioniert über Muskelgewebe und Gelenke. Sehnen und Längsbänder helfen den Belastungen der Wirbelsäule im täglichen Leben standzuhalten.

Zwischen den beweglichen Wirbeln befindet sich jeweils eine Bandscheibe mit gallertartigem, flexiblem Kern, der von einem Faserknorpelring umschlossen wird. Dieser ist mit einem hohen Kollagenanteil ausgestattet.

Die Bandscheiben als Stoßdämpfer

Der innere Kern der Bandscheiben besteht zu 80% aus Wasser und wirkt wie ein Stoßdämpfer. Er fängt so Erschütterungen ab und verteilt den Druck auf die Bandscheiben und die Wirbelsäule gleichmäßig. Der gelartige Kern sorgt dafür, dass die Wirbelknochen nicht aufeinandertreffen und dadurch Reibung entsteht.

Die Bandscheiben werden unterschiedlich stark beansprucht, je nachdem welcher Druckbelastung sie ausgesetzt sind. Wenn man sich bückt, entsteht im vorderen Teil der Bandscheibe Druck und im hinteren Teil Zug. Normalerweise entstehen keine Probleme, es sei denn, man bewegt sich ruckartig oder dreht sich übertrieben stark in eine Richtung. Beim Zusammenpressen verliert die Bandscheibe Flüssigkeit, die bei der Entspannung wieder aufgenommen wird. Solange das so geschieht und der Ausgleich 1:1 geschieht, ist alles in Ordnung.

Probleme bereiten einseitige und häufige Überlastungen. Sie führen auf Dauer zu einer degenerativen Abnutzung der Bandscheiben. Auch Alterungsprozesse tragen ihren Teil dazu bei.

Die Bandscheiben können nicht mehr genug Flüssigkeit aufnehmen, werden dadurch dünner und der Faserring verschiebt sich. Die Bandscheibe wölbt sich nach vorne. Verringert sich der Druck, kann der Faserring unter Umständen wieder in seine ursprüngliche Lage zurückkehren. Der Bandscheibenvorfall entsteht durch einen Durchbruch des Faserringes. Eine Vorwölbung ist nicht immer mit Schmerzen verbunden, auf jeden Fall aber ist so ein Geschehen ein starkes Signal.

Im Wirbelkanal befinden sich das Rückenmark und die Spiralnerven. Diese Nerven treten aus dem Wirbelkörper jeweils rechts und links aus. Das Problem bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Vorwölbung ist die Einengung der Spiralnerven und des Rückenmarks im Wirbelkanal. Der Druck auf die Nerven oder dem Mark führt zu starken Schmerzen oder Unfähigkeit sich zu bewegen, je nachdem wie stark die Quetschung ist.

Wie kann man Schädigungen der Bandscheiben vorbeugen?

Bewegung steht an erster Stelle. Dazu gehört auch regelmäßiger Sport. Nicht zu lange Sitzen, ab und zu aufstehen und sich bewegen, ein paar Körperübungen helfen schon Verspannungen vorzubeugen. Massage, Physiotherapie, Osteopathie, Yoga – es gibt viele Möglichkeiten.

Viele wissen das auch selbst. Wer oftmals Rückenprobleme hat, wird von Ärzten und Therapeuten darauf hingewiesen.
Das auch eine gezielte Ernährung helfen kann, um Problemen der oben genannten Art vorzubeugen, ist allerdings nicht so bekannt. Denn wenn man auf ausreichende Nährstoffe achtet, ist schon viel gewonnen.

Welche Rolle spielt der Wasserhaushalt des Körpers?

Auch der Wasserhaushalt des Körpers spielt eine große Rolle für die Wirbelsäule. Der Organismus versorgt die Bandscheiben mit Nährstoffen und dafür braucht er Wasser. Das geschieht indem in Entspannungsphasen die Bandscheiben mit Biostoffen angereichertes Wasser aufsaugen. Dafür benötigt der Körper 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich. Ist nicht genügend freie Flüssigkeit zur Verfügung, dehydrieren die Bandscheiben und der innere gelartige Kern verliert an Masse.

Damit wird ihre Elastizität erheblich verringert und die Stabilität eingeschränkt. So baut sich bereits ein potenzieller Bandscheibenvorfall auf. Die Nährstoffversorgung wird über das Blut geleistet, genauso wie die Sauerstoffaufnahme. Die Bandscheiben haben keinen Blutdurchfluss und müssen deshalb anders versorgt werden. Die Vitalstoffversorgung läuft stattdessen über die Zwischenzellflüssigkeit, welche die Bandscheiben aufsaugen.

Eine erfolgreiche Ernährung der Bandscheiben kann nur stattfinden, wenn genügend Nährstoffe in dieser Flüssigkeit vorhanden sind. Diese hängt wiederum von der Art der Ernährung ab.

Ausreichende Ruhephasen sind für die tägliche Regeneration der Bandscheiben ebenso wichtig. Eine effektive Erholung geschieht am besten im Liegen.

Wie sieht eine gute Nährstoffversorgung der Bandscheiben aus?

Magnesium ist wichtig, weil es die Muskulatur entspannt und regeneriert. Dafür eignen sich Vollkornprodukte, Sesam, Nüsse, Sonnenblumenkerne, Bohnen, Amarant und Quinoa sowie Kürbiskerne.
Kalium ist nötig damit die Nerven, Zellen und Muskeln optimal funktionieren. Es steckt in Gemüse, Obst, Fleisch, Quinoa, Haferflocken, Nüsse, Kakao, Pistazien, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Das Knochen Calcium brauchen, wissen viele Menschen. Aber auch für die Weiterleitung von Nervenimpulsen ist es unerlässlich. Während Grünkohl, Brokkoli, Sesam, Nüsse und Käse für ihren Calcium-Anteil bekannt sind, vermutet man dies bei Brennnesseln, Chiasamen und Salbei eher nicht. In grünem Gemüse und Salaten steckt Calcium, Bor und Magnesium. Bor hilft beim Einbau von Calcium, Magnesium und Phosphor in die Knochen. Ebenso sind Vitamin K und Zink für gesunde Knochen nötig.
B-Vitamine sind wichtig und finden sich ebenfalls in grünem Gemüse und Salaten.

Die Natur ist die beste Apotheke, wie schon der Wasser-Doktor Kneipp betonte. Wenn bereits Entzündungen im Bereich der Bandscheiben vorliegen, ist auch eine Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren angeraten. Dafür eignen sich Fisch-, Krill- und Algenöl, ebenso wie Lachs und Hering (Auf den Verzehr von Fischen empfehlen wir zu verzichten, da unsere Meere hoffnungslos überfischt sind.).
Vitamin C wird für die Unterstützung des Immunsystems und die Regeneration des Bindegewebes benötigt. Auch Vitamin E, Astaxanthin als starke Antioxidantien und Zink können hilfreich bei Problemen mit der Bandscheibe sein.

Können Nahrungsergänzungsmittel der Bandscheibe helfen?

Natürlich wird man sich am besten über eine angemessene Ernährung gut versorgen können. Liegen allerdings bereits Mangelzustände vor, kann eine gezielte Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel die Speicher schneller wieder auffüllen.

Es gibt einiges was man vermeiden sollte, wenn man bereits erste Hinweise auf Einschränkungen der Bandscheiben erhalten hat. Beispielsweise Fertiggerichte und Hefeextrakte mit Glutaminsäure, Asparaginsäure aber auch Arachidonsäure, die durch den Verzehr tierischer Produkte, besonders Fleisch, entsteht. Meist werden zuviel Omega-6-Fettsäuren (Sonnenblumenöl, Distel- und Sojaöl) verzehrt, die entzündungsfördernde Substanzen ausbilden können.

Bandscheiben haben normalerweise einen hohen Anteil an Kollagen. Denn dieses wird für eine gewisse Kräftigung und zur Beweglichkeit benötigt. Im Rahmen des Degenerationsprozesses wird es jedoch kontinuierlich weniger. Bandscheiben vertragen also kollagenaufbauende Substanzen sehr gut. Dafür eignen sich Silicium, Glucosamin und Chondroitin.

Wichtig ist es auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Bewegung, Entspannung und gesunder Ernährung zu achten. Das ist auf jeden Fall die beste Art Beschwerden vorzubeugen.

Disclaimer:
Die auf dieser Seite bereitgestellten Informationen erheben keine Anspruch auf Vollständigkeit. Sie dienen nicht der Eigendiagnose oder Eigenbehandlung. Sie sind nicht als Therapieanleitung zu betrachten und ersetzen keinen Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker.
Haben Sie gesundheitliche Probleme oder länger anhaltende Symptome, fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
Jegliche Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung der Angaben entstehen, ist ausgeschlossen.

Hinweis:
Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verwendet werden. Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.