Müssen wir uns vor gesättigten Fettsäuren in Palmfett und Kokosöl fürchten?
Natürlich brauchen wir Fette für unser Gehirn, unsere Nerven und für unsere Zellmembranen. Ein guter Fettstoffwechsel ist absolut wichtig für unsere Gesundheit. Ohne die ausreichende Zufuhr von Fetten erleiden wir einen Sauerstoff- und Nährstoffmangel und damit in der Folge, gesundheitliche Beschwerden und Krankheiten.

Fett liefert Energie
Die Fette die wir über unsere Nahrung aufnehmen, bestehen zu 90% aus Triglyceriden, einer Verbindung von Fettsäuren und Glycerin; der Rest besteht aus Cholesterin und Lezithin.
Es unabdingbar, sich mit den verschiedenen Arten von Fetten auseinander zusetzen, wenn man Wert auf eine gesunde Ernährung legt.
Funktion der Fette
Fett liefert den Körperzellen Energie. Die meisten Zellen können Fett speichern und lagern es als Energiereserve in Lagerstätten ein, den sogenannten Liposomen.
Fette liefern mehr Energie als Eiweisse und Kohlenhydrate. Bekommt der Körper zu wenig Bioenergie, aktiviert er seine Fett-Reserven. Sie reichen für ca. vier Wochen aus, um sämtliche Zellen mit Energie zu versorgen und den Körper auch ohne Nahrung am Leben zu erhalten.
Fett wird darüber hinaus für den Aufbau der Zellwände, den Membranen gebraucht. Die Zellmembranen bestehen zu 50% aus Eiweiss und zu 50% aus Fett.
Zudem stellen sie ein Lösemittel für fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, D, E, und K dar. Auch zum Schutz und zur Isolation dienen Fette. Das Fettgewebe unter der Haut bietet eine gute Isolation vor Kälte und die inneren Organe werden durch eine Fettschicht ummantelt und so beschützt.
Welche Arten von Fetten gibt es?
Gesättigte Fettsäuren
Zu finden in Butter, Sahne, Käse, Wurst, Käse, Speck, Fleisch, Schmalz, Talg, Kokos- und Palmfett. Sie werden gesättigt genannt, weil sie mit Wasserstoff abgesättigt sind. Sie sind träge, gehen keine Verbindung ein und machen dick, wenn man davon zu viel zu sich nimmt. Auch die vollständige Aufnahme von Eiweiß ist nicht gegeben. Ist die Zellmembran vorwiegend aus gesättigten Fetten aufgebaut, wird sie dick und unelastisch. Die Nährstoffzufuhr ist dadurch ungenügend, weil die Durchlässigkeit behindert ist und die Stoffwechselprodukte nicht schnell genug ausgeschieden werden können.
Transfettsäuren
Transfettsäuren sind ebenfalls gesättigte Fettsäuren und gehören zu den schlechten Fetten. Sie sind durch Druck und Wärmebehandlung verändert worden zu gehärteten Fetten. Hierzu zählen Margarine, Chips, Pommes, Schokoriegel, Nuss-Nougat-Creme, Kekse usw.
Einfach ungesättigte Fettsäuren
Zu finden in Olivenöl, Raps- und Mandelöl. Sie werden auch Omega-9-Fettsäuren genannt und werden im Kühlschrank fest.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Zu finden in Ölen aus Leinsamen, Walnüssen, Hanf, Disteln, Weizenkeimen. Diese Öle bleiben immer flüssig. Sie werden als Omega-3- und Omega-6 Fettsäuren bezeichnet. Dazu gehört auch Cholesterin und Lezithin. Sie sind essenzielle Fettsäuren und müssen über die Nahrung zugeführt werden.
Die beiden Fettsäuren bezeichnet man als gute Fette, da sie für einen guten Stoffwechsel sorgen. Die Zellmembran, die aus guten Fetten aufgebaut ist, verhält sich elastisch und flexibel. Sie ist dünn und der Austausch innerhalb der Zelle funktioniert reibungslos.
Welche Funktion haben Fette für unsere Gesundheit?
Wie wir schon gehört haben, bestehen die Zellwände zu 50% aus Fett. Wobei ein Drittel der Membran aus Cholesterin besteht und damit ist für eine gute Stabilität gesorgt. Ein Drittel besteht aus ungesättigten Fettsäuren und das letzte Drittel aus Palmitin- und Stearinsäure, also aus gesättigten Fettsäuren. Es deutet sich bereits an, dass alle Fettsäuren wichtig sind. Nun ist es natürlich wichtig sie im Gleichgewicht zu halten. Überwiegen die gesättigten Fettsäuren, gestalten sich die Membrane als starr und unbeweglich. Nehmen wir zu wenig davon auf, geht das auf Kosten der Stabilität. Die aktiven Zellmembranen bauen Fette immer wieder neu ein und bauen sie um. Für die Erneuerungsprozesse ist es deshalb wichtig, eine auf Dauer ausgewogene Ernährung anzustreben. Für die Gesundheit sind gesunde Zellmembranen unerlässlich.
Sind gesättigte Fette ungesund?
Wie sich gezeigt hat, brauchen die Zellmembranen gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Ein Zuviel an gesättigten Fetten, vor allem aus tierischen Quellen, ist für die Gesundheit nicht förderlich. Der Stoffwechsel wird dadurch träge und die Nährstoffversorgung nimmt ab. Aber wir brauchen die Stabilität und die Flexibilität der durchlässigen Zellwände. Die Darmschleimhaut hat zu ihrem Schutz eine Schicht aus Fettsäuren, dafür sind gesättigte Fettsäuren wichtig. Zwar kann der Körper gesättigte Fettsäuren selber bilden aber leichter ist es, wenn er sie zugeführt bekommt. Transfettsäuren sind allerdings gesundheitsschädlich, die teilgehärteten Fette führen zu Verklebungen und Verhärtungen, so dass die Membranen nicht mehr durchlässig sind.
Eine Bedeutung hat auch die Kettenlänge der Fette, es gibt kurz-, mittel- und langkettige Fettsäuren. Jede hat ihren Platz im Körper und spielt im Gesamtgefüge eine eigene Rolle. Die kurzkettige Buttersäure, ist wichtig für die Darmschleimhaut. Im Kokosfett finden wir mittelkettige Fettsäuren, welche von Candida-Pilzen überhaupt nicht gemocht werden. In Kakaobutter, Butter und Palmöl kommt Palmitinsäure vor, eine langkettige Fettsäure. Diese ist die Hauptfettsäure der Phospholipide in den Lungenbläschen und sorgt im Inneren für Stabilität. Phospholipide wiederum spielen im gesamten Organismus eine tragende Rolle. So sind sie am Aufbau der Doppellipidschicht der Zellmembranen beteiligt. Palmitinsäure ist also wichtig für unseren Körper, sie kommt übrigens auch in der Muttermilch vor.
Was bedeutet das für unsere Ernährung?
Wie immer kommt es auf das Augenmaß an. Eine ausgewogene Ernährung ist auf jeden Fall zu empfehlen. Dr. med Katrin Bieber rät in der Zeitschrift natur.wissen auf S. 27 dazu, täglich Kokosöl und natives Palmöl in den Speiseplan zu integrieren. Der Vorteil von nativem Palmöl ist sein Inhaltsstoff Vitamin E, ein wichtiges Antioxidans. Beachtlich sind auch die Carotinoide, die Vorläufer von Vitamin A.
Ungesättigte Fettsäuren müssen über die Nahrung zugeführt werden, da der Körper diese nicht selber bilden kann. Man kann sich zum Beispiel zum Frühstück Leinöl in Quark rühren, mit Früchten und Nüssen verfeinern, so hat man eine Mahlzeit die gesund ist und lange vorhält.
Transfettsäuren sollten am besten vermieden werden oder stark eingeschränkt.
Aufpassen muss man beim Erhitzen von Fetten. Sonnenblumen- und Olivenöl sind keine stabilen Öle, zum Frittieren ist es besser andere Fette zu nehmen, zum Beispiel Kokosöl oder Kokosfett. Mehrfach oder extrem hoch erhitzte Fette sind allerdings ungesund.
Bei Diäten sollte man auch einiges beachten. Nach den vorliegenden Ausführungen kann man verstehen, wenn von fettfreien oder extrem fettarmen Diäten abgeraten wird. Auch ein Zuviel von Omega-3-Fettsäuren ist bedenklich, dies kann zu einer erhöhten Allergieneigung führen.
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Hinweis:
Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verwendet werden. Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.